Freunde

Veröffentlicht auf von Kay D.

http://i171.photobucket.com/albums/u282/DestyCologne/Friends_forever-1.jpgIch habe letzte Nacht wieder lange wach gelegen und nach gedacht, und viele Gedanken drehten sich um Freunde, oder die, sie keine mehr sind.

Freunde überraschen einen immer wieder, egal wie alt man ist. Schon als Kind macht man so seine Erfahrungen und auch als Erwachsener spielen Freunde eine wichtige Rolle.

Ich denke immer noch gerne an meine erste Freundin zurück, meine Kindergartenfreundin. Wir waren ein Herz und eine Seele, ihre Familie war meine und umgekehrt. Nach unserem Umzug war diese Freundschaft dann zuende, trotz aller Bemühungen, sie aufrecht zu erhalten. Es ist eben nun mal so, man findet neue Freunde und verliert alte, so ist der Lauf des Lebens. Und für das Verlieren eines Freundes gibt es die verschiedensten Gründe.
Räumliche Trennung, man verändert sich, geht in verschiedene Richtungen, Streit...so sehr man auch kämpft, irgendwann merkt man dann einfach, es geht nicht mehr. Die Gefühle haben sich geändert und der Punkt wurde überschritten, wo man sich noch hätte annähern können.

Heute denke ich gerne an die Freunde meines Lebens zurück. Es gab einige, die mich in verschiedenen Lebensphasen begleitet haben, und denen bin ich heute dankbar für die gemeinsame Zeit.
Es tut immer weh, wenn man plötzlich klar sieht "es ist vorbei". Eigentlich ist es mit einer tiefen Freundschaft, wie mit der Liebe, sie zu verlieren tut unendlich weh, es wird etwas aus deinem Leben gerissen, was dir einmal sehr wichtig war, dir Halt und Wärme gegeben hat. Aber man muss auch einfach einsehen, wenn es vorbei ist. Manchmal gibt es eben kein zurück.


Wenn ich jetzt an die Menschen denke, die mir wirklich wichtig sind, die ich meine Freunde nenne, könnten sie unterschiedlicher nicht sein.



Meine beste Freundin, wir sind seit 20 Jahren befreundet, es gab Höhen und Tiefen, aber es gab immer ein Wir. Ich bin ihr so dankbar für alles, und wenn es nur das ist, das sie mir ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, wenn sie sich meldet.
Sie lebt auf einem anderen Kontinent und die Trennung fiel mir sehr schwer. Ich hatte Angst, sie zu verlieren, uns zu verlieren. Aber es ist alles anders gekommen, uns verbindet einfach zu viel. Wir haben regelmäsig Kontakt und wenn es nur kleine Nachrichten bei Facebook sind. Aber wir nehmen am Leben des anderen teil, auch wenn wir nicht mehr die Möglichkeit haben, einfach so beim anderen vorbeizuschauen. Treffen sind rar, wenn ich Glück habe, sehe ich sie einmal im Jahr. Aber trotzdem bin ich mir ihr sicher, ich weiß, sie ist eine Konstante für mich.

Dann ist da meine Freundin, die hier in der Nähe wohnt. Wir haben uns vor 8-9 Jahren an der Uni kennengelernt, oder besser, ich wurde kennengelernt. Ich konnte gar nicht anders, sie stahl sich in mein Leben und in mein Herz. Wir sind uns in vielen Dingen so ähnlich und doch so verschieden. Und wir vertrauen einander blind, wir wissen vieles, was sonst niemand weiß. Und wir wissen, kommt es drauf an, ist der andere da.
Es ist wirklich schön, sie zu haben, zu wissen, sie ist mein Fels, wie ich ihrer. Als ich im letzten Jahr die Fehlgeburt hatte, war sie da, fuhr mich ins Krankenhaus, war bei mir. Das werde ich ihr nie vergessen.

Und dann ist da noch mein bester Freund, über den ich hier schon soviel geschrieben habe. Der, den ich verloren glaubte und den ich jetzt seit einem Jahr wieder habe. Er und ich, das war wirklich Liebe auf den ersten Blick, wenn man das so sagen kann. Auch er und ich sind uns so unglaublich ähnlich, in manchen Dingen sind wir aber unterschiedlich wie Tag und Nacht. Und diese Mischung macht uns zu einem guten Team.
Seit unserem großen Streit, bzw seit unserer Versöhnung gehen wir ganz anders miteinander um. Wir sind beide erwachsen geworden und ruhiger. Und wir können Dinge ausdiskutieren, ohne das daraus ein Streit wird.
Er ist immer da, kein Tag vergeht ohne ihn. Er gehört einfach schon wieder vollkommen zu meinem Leben.
Ich liebe ihn auf eine ganz spezielle Weise, und ich möchte wirklich nie mehr erleben, ihn verlieren zu müssen. Ich glaube, so eng und nah wie uns jetzt sind, so schrecklich wäre es, ihn wieder zu verlieren.
Aber daran möchte ich nicht mehr Gedanken verschwenden, als nötig, denn ich hoffe einfach, das uns unser Streit eins gezeigt hat, wie wichtig uns unsere Freundschaft ist und wie sehr wir den anderen vermissen.


Natürlich habe ich auch noch einige andere Menschen, die mir auf ihre Art und Weise sehr nahe stehen. Die mir ein Lächeln auf's Gesicht zaubern, mit denen ich lache und weine. Jeder von ihnen ist mir wichtig und ich bin froh, über jeden, den ich dazu zählen kann. Immer wieder verläßt einer diese Liste meiner Freunde, entweder weil er ganz aus meinem Leben verschwindet, oder weil unsere Freundschaft nicht mehr eine solche ist, weil derjenige mehr ein Bekannter wird. Dafür gibt es viele Gründe, Streit ist sicher der unschönste, vor allem, wenn es um Menschen geht, die einem mal wirklich wichtig waren. Aber manchmal ist es eben einfach so, das die Vertrautheit verschwindet und man sich auseinander lebt. In beiden Fällen bleibt einem nichts anderes, als es zu akzeptieren, denn irgendwann ist ein solcher Kampf einfach verloren.


Und ich kann Zeichen erkennen, die mir zeigen, es ist Zeit aufzugeben...

 


 

 

Veröffentlicht in Gedanken

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